Der Pool bringt‘s
Der NDR-Reporterpool recherchiert seit sieben Jahren investigativ für den Radiosender NDR Info. Die Herausforderung ist oft die Umsetzung der Rechercheergebnisse fürs Radio. Eine Innenansicht.
von Jürgen Webermann
Wutmails von Pressesprechern, Schreiben von Anwälten im Postfach, Beschwerden beim Intendanten. Die zum Teil harschen Reaktionen auf unsere Radiobeiträge bedeuten viel Arbeit. Statt weiter zu recherchieren, muss zu den Beschwerden Stellung genommen werden. Aber die Reaktionen zeigen vor allem: Die Geschichten treffen wunde Punkte – und der Reporterpool von NDR Info wird mittlerweile sehr ernst genommen.
Dass tiefgehende Recherche nicht folgenlos bleibt, sondern Wirkungen zeitigt, mussten bereits die HSH Nordbank erfahren, der Polizeipräsident von Hannover, die Hamburger Sparkasse, große Geflügelbetriebe, der AWD, die Postbank, die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Zahlungsdienstleister easycash sowie sein Kunde Rewe Group – und auch das Rocker- und Neonazimilieu in Norddeutschland. Entsprechend groß sind inzwischen die Drohkulissen, die die Betroffenen vor oder nach einer Veröffentlichung aufbauen.
Die Gründungsidee für den Reporterpool war simpel: Zum einen soll die Redaktion aktuelle Themen in Reportagen und Hintergrundstücken auf Norddeutschland »herunterbrechen«. Und zum Zweiten geht es um investigative Recherche. Für einen Hörfunksender war das bis dahin eher ungewöhnlich, mittlerweile haben auch andere Sender, etwa der HR und der SWR, kleine Rechercheeinheiten etabliert. …
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