Recherche Spezial
Den Krieg erzählen
Der Panorama-Film schloss das Projekt im November 2013 ab. Aber wie visualisiert man Aktenberge? Mit Gothic-Models und Bob Dylan. Ein Werkstattbericht.
von Niklas Schenck und Lutz Ackermann
Exklusive Informationen haben heute ein kurzes Haltbarkeitsdatum. Minuten nach der ersten Veröffentlichung werden sie von anderen Medien zitiert und weiterverbreitet. Nach ein paar Stunden wissen dann nur noch wir Journalisten, wer etwas zuerst herausgefunden hat.
Egal wie viele Monate wir recherchieren – haltbar machen wir unsere Informationen erst, wenn wir sie mit einer guten Erzählidee kombinieren. Harte Fakten mit Witz und Leben füllen: Bei dem Film »Geheimer Krieg« wollten wir das versuchen.
Aber wie findet man diese Ideen? Für Printreporter muss es klingen wie eine Binsenweisheit: Die besten Szenen entstehen durch Hinfahren und Herumlungern. Früher war das bei vielen TV-Produktionen undenkbar, es hätte zu viel Geld verschlungen. Erst seit ein Einzelner mit kleiner Ausrüstung drehen kann, können wir uns verhalten wie Jäger und Sammler. Davon, so hoffen wir, lebt »Geheimer Krieg«: Von der zufälligen Begegnung mit dem Rentner Karl Hornisch, der jeden Tag um die Logistikzentrale der CIA spaziert. Von dem Tanz mit einer Überwachungskamera in England. Von den Gesprächen mit einem schlagfertigen Wachmann, nachts um eins.
Viele Recherchebefunde fanden […]
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