Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Relaunch war fällig. Nun halten Sie ihn frisch in den Händen. Herzlichen Dank an unsere Layouterin Ute Lederer! Sie hielt in den letzten Wochen tapfer etlichen Redaktions- und Herausgeber-Diskussionen, großen Interpretationen und kleiner Detailversessenheit stand. Das verjüngte Layout passt gut zu Message. Dass Sie unseren positiven Eindruck teilen, das wünschen wir uns.
Message rackert seit 15 Jahren für professionelle Qualitätsstandards im Journalismus, und es ist kein gutes Zeichen, dass wir uns vor Themen nicht retten können. Deshalb ist auch diese Ausgabe reich an Wichtigem.
Das Konfliktgebiet PR & Journalismus wuchert wild aus. Unsere Titelstrecke (Seite 8 bis 23) gibt davon beredt Zeugnis. Was wird aus unserem Beruf, wenn PRler an Universitäten Journalistik lehren, wenn sich der Verband der Reisejournalisten für PR-Agenturen öffnet oder investigative Journalisten durch »Schwarze PR« die Hölle heiß gemacht bekommen?
Unsere Beiträge zur Ukraine-Berichterstattung (ab Seite 24) spiegeln ebenfalls das Thema Propaganda. Vitali Klitschko darf als Hochinvolvierter mit seinen Kolumnen die Bild-Zeitung beherrschen. Lesern, Hörern und Zuschauern wird wochenlang ein revolutionslyrisches Gut-Böse-Schema vorgegaukelt und noch immer fehlt es an penibler Recherche dazu, wer eigentlich dafür verantwortlich ist, dass das jahrelang zwischen EU und Ukraine verhandelte Abkommen Stunden vor der Ratifizierung (überraschend?) scheiterte. – Russland und seine willigen Kiewer Handlanger als alleinschuldig hinzustellen, ist genauso billig, wie Korrespondentenstellen in Moskau und Osteuropa abzubauen und sich dann über Putins erfolgreiche Propaganda-Maschinerie zu empören.
Journalistische Qualität hat immer mit Rollenverständnis, mit Berufsethik und mit handwerklicher Finesse zu tun. Mit Haltung. Davon war auch unser Beiratsmitglied Professor Dr. Hannes Haas überzeugt. Viele Jahre schrieb und gestaltete er von der Universität Wien aus unsere Top Ten des Buchjournalismus. – Danke Hannes Haas! Dass er viel zu jung gestorben ist, macht uns bestürzt und sehr traurig (Seite 96).
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Lutz Mükke
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