Penelope Abernathy ist eine Pionierin in der Forschung zu Nachrichtenwüsten. Wie blickt sie auf die Entwicklung der Medienlandschaft in den USA und was könnte Deutschland drohen?
Prof. Abernathy, Sie erforschen die Entstehung von Nachrichtenwüsten in den USA. Wie schlimm ist es?
In mehr als 200 der 3.100 Landkreise in den USA existieren keine Nachrichtenmedien mehr. Die Hälfte hat nur noch eine lokale Nachrichtenquelle. Tageszeitungen fehlen sogar in zwei Dritteln der Landkreise. (mehr …)
Herr Buschow, was ist Ihnen Journalismus aktuell monatlich wert?
Die meisten Abos, die ich habe, werden jährlich abgebucht. Da fällt es gar nicht so leicht, spontan eine exakte Zahl zu nennen.
Können Sie mir denn sagen, ob Sie Online- oder Print-Abos abgeschlossen haben?
Das ist mittlerweile alles digital. Ich selbst gehöre zu der Generation, die dem Papier zumindest noch eine Chance gegeben hat. Aber die Blätter fliegen dann rum, werden nicht vollständig gelesen – und am Ende ist es auch eine Frage des CO2-Fußabdrucks. Wir wissen allerdings, dass Mediengüter in physischer Form – wie DVDs oder jetzt auch wieder Vinyls – grundsätzlich eine höhere Zahlungsbereitschaft hervorrufen als ihre digitale Form. (mehr …)
von Pauline Tillmann
Christian Wellbrock will nichts weniger als „dazu beitragen den digitalen Journalismus zu retten“. Der Professor für Medienmanagement an der Universität Köln hat deshalb gemeinsam mit seinem Fachkollegen Christopher Buschow von der Bauhaus-Universität Weimar die Studie „Money for nothing and content for free?“ veröffentlicht. Die Studie, für die mehr als 6.000 Menschen befragt wurden, sei extra so angelegt, dass konkrete Handlungsempfehlungen ausgesprochen und damit dezidiert sowohl Verlage als auch Medien-Startups adressiert werden, sagt Wellbrock. Seine wichtigste Erkenntnis: „Die Nutzer wünschen sich ein anbieterübergreifendes Angebot mit einer Flatrate wie sie das von Spotify und Netflix gewohnt sind.“ (mehr …)
Meine Fehleinschätzung in puncto Paywall
von Pauline Tillmann
Ich dachte, wir wären schon weiter. Ich dachte, die Zeit sei reif für Paid Content. Die Menschen seien bereit, für exklusive Inhalte im Netz zu bezahlen. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Untersuchungen, die belegen, dass dem so ist. Die grundsätzliche Bereitschaft wächst. Aber das heißt nicht, dass eine Bezahlschranke automatisch funktioniert. Bei unserem digitalen Magazin Deine Korrespondentin, mit dem wir die Sichtbarkeit von Frauen erhöhen wollen, haben wir Anfang August 2015 eine Bezahlschranke errichtet. Einige sagen neuerdings auch „Paygate“, damit es nicht nach verschlossener Tür, sondern nach offenem Tor klingt. Egal wie man es nennt, es ist eine Barriere, die man überwinden muss. (mehr …)