Annkathrin, wenn du dich ständig mit IT-Sicherheit und potenziellen Bedrohungen auseinandersetzt – witterst du hinter jeder Mail einen Phishingversuch?
Ich kann verstehen, wenn es anfangs zu Paranoia kommt, wenn man sich ständig mit dem Thema auseinandersetzt. Aber je mehr ich lerne, desto besser weiß ich auch, Gefahren realistisch einzuschätzen. Digitale Sicherheit umfasst viele verschiedene Ebenen und Techniken, die für viele von uns nicht alltäglich sind. Und Redakteur*innen in Redaktionen erhalten in der Regel Geräte samt Sicherheitsmaßnahmen, sodass sie sich weniger Gedanken machen müssen als Freie. (mehr …)
Verena, Warum bist du freie Journalistin geworden?
Ich habe mehrere Jahre als festangestellte Redakteurin gearbeitet und nebenbei angefangen, Romane zu schreiben. Auf Dauer ging nicht beides parallel. Ich hatte damals die Vorstellung, dass ich meine Zeit besser koordinieren könnte, wenn ich frei arbeiten würde. Also habe ich gekündigt. (mehr …)
Herr Dachwitz, um die 200 Journalist*innen wurden von der Regierung für Moderationen und andere Leistungen mit teils opulenten Honoraren bezahlt. Warum ist das ein Problem?
Weil es zu Interessenkonflikten kommen kann. Wenn man als Journalist*in in der Auftragnehmerrolle auftritt und Honorare von einer Organisation erhält, über die man berichterstattet, ist das problematisch. (mehr …)
Frau Leskelä, warum sollte es Journalismus in leichter Sprache geben?
Weil jede Person das Recht hat, Informationen darüber zu erhalten, was im eigenen Land und auf der Welt geschieht. Ein Beispiel: Finnland ist vor kurzem der NATO beigetreten, obwohl die finnische Bevölkerung bislang mehrheitlich gegen den Beitritt war. Der Krieg brachte die Finn*innen zum Umdenken. Ohne Berichterstattung in leichtem Finnisch wären bis zu 14 Prozent der Bevölkerung von diesem Prozess ausgeschlossen gewesen. Dazu gehören übrigens auch in Finnland lebende Russ*innen, die Nachrichten in Standardfinnisch nur unzureichend verstehen. Durch leichtes Finnisch haben sie Zugang zu freiem Journalismus. (mehr …)
Herr Amjahid, wie divers ist der Journalismus in Deutschland wirklich?
Der Anteil von nicht-weißen Menschen oder Menschen mit sogenannter Migrationsgeschichte in den Redaktionen ist im Vergleich zur Gesamtgesellschaft viel geringer. Ganz simpel ausgedrückt: Repräsentation von Menschen mit Migrationshintergrund ist nicht gegeben. (mehr …)