Dokumentation
„Nur Mut!“
Selbstbewusst und selbstkritisch gegen Propaganda und Verschwörungstheorien
„Nur Mut!“ fordert ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo in Zeiten des Lügenpresse-Gebrülls und schwindendem Vertrauen in die Medien. In seinem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Lügenpresse – Medienkritik als politischer Breitensport“ an der Universität Hamburg erklärt di Lorenzo, warum postfaktischer, also unabhängig von jedem Wahrheitsgehalt entstehender „Blödsinn“ nicht einfach zum Meinungsplusralismus gehört. Der ZEIT-Chef nimmt den Journalismus in die Pflicht, dieser „Unkultur des Gerüchts“ etwas entgegenzusetzen. Was genau? „Ich bin sicher, dass Recherche die neue Meinung ist“, sagt di Lorenzo und gibt für die Zukunft folgende Losung aus: „Wir müssen die Wahrheit schneller in den Wettlauf mit der Lüge und dem Bullshit bringen“.
In Rahmen der Ringvorlesung wollen die Veranstalter, zu denen Message-Herausgeber Volker Lilienthal gehört, den Ursachen für die radikale Glaubwürdigkeitskrise, in der der Journalismus steckt, nachforschen und möglichst auch Antworten geben, was dagegen getan werden könnte – um die Akzeptanz von Journalismus als Institution gesellschaftlicher Selbstreflexion, als Frühwarnsystem, als kritische Instanz in einer freien Gesellschaft zu retten.
27. Oktober 2016