Recherche und Medienethik
#nr15 Spezial
Rückblick auf die Jahreskonferenz von netzwerk recherche 2015 sowie Hintergründe zu den dort diskutierten Themen
Es reicht nicht, nur gut zu sein – man muss die Leistung auch sichtbar machen. Selbstvermarktung im Journalismus bedeutet mehr, als den eigenen Namen unter einen Artikel zu setzen. Besonders Frauen tun sich aber schwer damit, auf sich aufmerksam zu machen. Woran das liegt und worauf Frauen achten sollten, wissen Gianna Possehl und Kixka Nebraska. Possehl arbeitet als Beraterin, Coach und Moderatorin. Nebraska analysiert und optimiert digitale Profile. Sie ist zudem Mitbegründerin der Digital Media Women.von Petra Maier und Eva Book
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Live-Übertragungen – das gab es bisher nur im Fernsehen. Doch verschiedene Apps, wie Periscope und Meerkat, haben dem Journalismus eine neue Plattform eröffnet. Wer ein Smartphone hat, kann einen Stream starten. Zuschauer können liken und kommentieren.von Amelie Breitenhuber und Vanessa Karrasch
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Dramatische Ereignisse stellen die Medien häufig vor die Herausforderung, adäquat zu reagieren. Genauigkeit fällt dabei mitunter der Geschwindigkeit zum Opfer und sensationalistische Tendenzen erhalten Einzug in die Berichterstattung. Ein Rückblick auf ausgewählte Medienereignisse der jüngeren Vergangenheit.von Elina Wiesner und Pascal Siggelkow
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Ukraine-, Griechenland- und Germanwings-Berichterstattung haben eins gemeinsam – in allen drei Fällen wurden Fehler seitens der Presse gemacht. Und in allen drei Fällen offenbarte sich in den heftigen Reaktionen des Publikums das ganze Ausmaß der Glaubwürdigkeitskrise.von Michaela Haase und Petra Maier
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Beate Zschäpe ist das wahrscheinlich bekannteste weibliche Gesicht in der rechtsextremen Szene. Spätestens seit ihrem Mitwirken in der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ sollte die Gefahr, die auch Frauen im rechtsextremen Milieu darstellen, bekannt sein. Doch sie werden immer noch als bloße Mitläuferinnen wahrgenommen. Während die Medien über Erscheinungsbild und Beziehungsleben spekulieren, ziehen rechtsextreme Frauen im Hintergrund die Strippen. Sie halten menschenverachtende Reden, übernehmen politische Mandate und verbreiten ein rassistisches Weltbild. Dabei bleiben sie häufig unerkannt.von Josefa Raschendorfer und Larissa Robitzsch
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Stringer sind die Strippenzieher der Auslandsjournalisten: Die lokalen Mitarbeiter ausländischer Medienvertreter stellen Kontakte zu Einheimischen her, übersetzen und recherchieren. Ohne sie geht es – insbesondere in Krisengebieten – nicht. Doch ihr Einsatz stellt häufig ein persönliches Risiko dar, abgesichert sind die Freiberufler durch deutsche Redaktionen selten.von Lea Freist und Anna Ullrich
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Im Sommer 2013 gingen Susann Hoffmann und Nora Wohlert mit ihrer Website Edition F an den Start. Sie sehen sich als „digitales Zuhause für Frauen“. Im Interview spricht Gründerin Nora Wohlert über das Projekt.von Petra Maier
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Seit zwei Jahren sind Lisa Altmeier und Stefanie Fetz als Crowdspondent unterwegs. Im Auftrag der Netzgemeinde berichteten die beiden 27-Jährigen bisher aus Brasilien und Deutschland. Derzeit ist die dritte Reise in Planung – es geht nach Japan.von Petra Maier
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Früher ARD-Korrespondentin, heute „Deine Korrespondentin“ – Pauline Tillmann hat ihren Posten als freie Reporterin in St. Petersburg verlassen, um in Deutschland ein eigenes Medium zu gründen. Mit ihrem digitalen Magazin wollen Tillmann und ihr Journalistinnen-Team Geschichten von Frauen aus aller Welt erzählen. Aber auch die Korrespondentinnen selbst werden hier sichtbar.von Eva Book
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Edition F, Deine Korrespondentin, Femtastics – die weibliche Seite des Journalismus gewinnt Kontur. In der digitalen Medienwelt nehmen ambitionierte Frauen ihre Karriere selbst in die Handvon Eva Book und Petra Maier
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Wer Gewalt, Tod und Elend miterlebt, bleibt seelisch oft nicht unversehrt. Reporter, die aus Krisengebieten berichten, erleben Schreckliches und müssen sehen, wie sie seelisch wieder ins Lot kommen. Für den Umgang mit traumatischen Situationen gibt es kein Patentrezept – jeder Journalist verarbeitet anders. Trotzdem gibt es Strategien, durch die Krisenreporter in Zusammenarbeit mit ihren Redaktionen in Deutschland vor, während und nach dem Einsatz besser mit schrecklichen Eindrücken klarkommen können. Christoph Maria Fröhder und Wolfgang Bauer erzählen, wie gründliche Vorbereitung, eine analytische Perspektive und ein bisschen Aberglaube dabei helfen.Weiter
Eigentlich geht es im Journalismus um gute Geschichten. Die gilt es zu verkaufen. Neueste Kampagnen großer Verlage werben nun aber mit den großen Namen unter den Artikeln. Die Journalisten selbst stehen plötzlich im Vordergrund und erzählen in Werbespots der Zeit oder der Bild am Sonntag, was ihr jeweiliges Medium am besten kann. Auch freie Journalisten versuchen, sich als Marke zu etablieren, um sich im hart umkämpften Markt besser behaupten zu können. Benjamin Breitegger, Max Ginter und Florian Steinkröger haben für Message Online mit Experten gesprochen und um eine Einordnung des Trends gebeten. Neue Egomanie oder eine gute Methode, um Aufmerksamkeit für Journalismus zu schaffen?Weiter
Nachrichtensender sollen das Weltgeschehen dokumentieren. Das ist die Aufgabe von TV-Sendern wie CNN, BBC, N24, ntv et cetera. Neutral-nachrichtlich versteht sich. Doch die News-Sender bieten auch viel Raum für tendenziösen, meinungsbildenden Journalismus oder sogar Manipulation. „Sehr erfolgreich machen das Medienunternehmen wie der Staatssender Russia Today oder Fox News in Amerika. Beides sind Propagandafabriken“, sagte Jason Stanley, Professor für Philosophie an der Yale University, in einem Interview mit der Zeit. Genau dafür stehen Russia Today und Fox News immer wieder in der Kritik. In einem einwöchigen Experiment haben Julia Dziuba und Thilo Hopert die Berichterstattung beider Sender genau unter die Lupe genommen. Sieben Tage haben sie Nachrichten nur über diese beiden Kanäle konsumiert und die restlichen Medien der Welt ausgeblendet.von Julia Dziuba und Thilo Hopert
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Im Interview sprechen die beiden Satiriker Tim Wolff und Dan Geddes darüber, ob Satire wirklich alles darf
Die Frage nach dem richtigen Umgang mit dem Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo spaltete die internationalen Medien. Während viele deutsche Medien die Karrikaturen der ermordeten Kollegen aus Solidarität veröffentlichten, hielten sich in den USA Leitmedien wie die New York Times zurück. Die dpa nannte die Veröffentlichung der Bilder „normales Nachrichtengeschäft“, von Reuters wurden sie hingegen zensiert oder entfernt. Ein Gespräch mit den beiden Satire-Autoren Tim Wolff (Titanic) und Dan Geddes (thesatirist.com/USA) über kulturelle Unterschiede des Parodierens.
Ein Interview von Florian Steinkröger
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Wenn Journalisten als Lügner beschimpft werden, stellt sich die Frage: Was ist Wahrheit? Message fragt nach. Teil 3: Philosoph Markus Enders
Ein Interview von Anna Ullrich
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Wenn Journalisten als Lügner beschimpft werden, stellt sich die Frage: Was ist Wahrheit? Message fragt nach. Teil 2: Rechtsanwältin Patricia Cronemeyer
Ein Interview von Anna Ullrich
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Wenn Journalisten als Lügner beschimpft werden, stellt sich die Frage: Was ist Wahrheit? Message fragt nach. Teil 1: Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger
Ein Interview von Anna Ullrich
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Trauma als Tabu? Die Psychotherapeutin Fee Rojas coacht Journalisten zum Thema „Umgang mit extremen Belastungssituationen“. Im Interview mit Message erklärt sie, warum es immer noch eine große Hemmschwelle unter Journalisten gibt, auf die eigene Betroffenheit zu schauen und warnt Journalisten vor einer Sekundär-Traumatisierung.
Ein Interview von Lea Freist
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Der freie Journalist und Blogger Marcus Arndt wurde Anfang des Jahres mutmaßlich von Neonazis attackiert. Bedrohungen und Beleidigungen aus der rechten Szene stehen für ihn und seine Dortmunder Kollegen seit jeher auf der Tagesordnung. Doch die Tendenz ist steigend. Den Grund hierfür sieht Arndt in der Passivität der Dortmunder Polizei.
Ein Interview von Julia Dziuba
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Journalisten fühlen sich von den Sicherheitsbehörden alleingelassen
von Julia Dziuba
Wie akut das Thema Rechtsextremismus in Dortmund ist, zeigt ein Blick auf die Website der Ruhr Nachrichten. Unter dem Titel „Nazi-Problem in Dortmund“ werden sämtliche Artikel der letzten vier Jahre zum Thema aufgeführt. Ein Viertel von ihnen stammt aus dem letzten halben Jahr. Kundgebungen, Hetze gegen Flüchtlinge, aber auch Angriffe gegen Sicherheitsleute, Polizisten und Journalisten sind die traurigen Schlagzeilen dieser Chronologie.
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Neben einem Chefredakteur-Newsletter per E-Mail setzt der Schleswig-Hosteinische Zeitungsverlag auf einen Whatsapp-Letter. Warum, erklärt Online-Chefredakteur Joachim Dreykluft.
Ein Interview von Josefa Raschendorfer
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Zuerst sollte er nur gelegentlich eine Geschichte aus New York liefern. Durch seinen täglichen Newsletter ist er dann ins Zentrum von Krautreporter gerückt. Christian Fahrenbach über die Morgenpost.
Ein Interview von Josefa Raschendorfer
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Vom Chefredakteur-Management zurück zum Journalismus: Lorenz Maroldt erzählt, warum ihm das Schreiben des Checkpoints so viel Spaß macht, obwohl der Newsletter ihn in mancher Nacht zum Verzweifeln bringt.
Ein Interview von Josefa Raschendorfer
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Medien-Newsletter mausern sich zu einem neuen Genre
Von Josefa Raschendorfer
Morgens um 5 Uhr in der Früh meldet sich Krautreporter Christian Fahrenbach mit der Morgenpost zu Wort. In weniger als 4.000 Zeichen klärt er die Leser über drei Themen des Tages auf, gibt eine persönliche Leseempfehlung, präsentiert die neusten Krautreporter-Artikel und wünscht seinen Abonnenten einen angenehmen Tag.
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Spätestens seit der Cyber-Attacke auf den französischen Sender TV5Monde ist klar, welche Macht Hacker über Medien haben können. Wie schützen sich deutsche Medienhäuser vor dieser Gefahr?
Von Janne Görlach
Geheimhaltung sieht anders aus. Im Newsroom des französischen Auslandssenders TV5Monde sind Nutzernamen und Passwörter der Senderaccounts auf Twitter, Instagram und YouTube gut sichtbar an einer Glaswand angebracht. Vor dieser Wand wird ein Mitarbeiter des Senders interviewt. Dieses Bild stammt aus einem Fernsehbeitrag, kurz nach der bislang gravierendsten Cyber-Attacke auf ein Medienunternehmen. Ein Menetekel für Fahrlässigkeit.
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Bilder von der nestbeschmutzer-Produktion
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Recherchieren unter Reichen
von Yannic Hannebohn und Eva Steinlein (beide DJS)
Wie macht sich ein Journalist für Menschen interessant, die berühmt sind und viel Geld haben? Die Autoren Julia Friedrichs („Wir Erben“) und Dennis Gastmann sprachen mit Moderator Uwe Ritzer (Süddeutsche Zeitung) über ihren schwierigen Zugang zur unerforschten Schicht der richtig Reichen.
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Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung: Wie grenzt man sie ab und formuliert sie?
von Elina Wiesner/IJK
Wer journalistisch arbeitet, genießt das Privileg, seine Meinung frei zu äußern und mit hoher Reichweite zu verbreiten. Doch mit diesem Privileg sind auch juristische Gefahren verbunden – wie die Abgrenzung zwischen Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung.
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Journalismus auf dem Weg in die Gemeinnützigkeit – viele hohe Hürden, die aber überwunden werden können.
von Christina Hertel und Sofia Faltenbacher (beide DJS)
Nonprofit-Journalismus – kann es in Deutschland gar nicht geben, zumindest rechtlich nicht. Spenden an journalistische Projekte können nicht von der Steuer abgesetzt werden, anders als Spenden für Greenpeace oder die Caritas. Wer trotzdem als Journalist gemeinnützig arbeiten will, kann das nur durch Hintertüren. Denn Reportagen und Hintergrundberichte allein reichen nicht aus, es braucht weitere Dienste an der Gesellschaft.
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Verbirgt sich hinter dem Begriff „Qualitätsjournalismus“ ein einzulösendes Versprechen oder nur eine Floskel, ein Verkaufsargument?
von Maximilian Ginter/IJK
Jürgen Kaube, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, sieht den Qualitätsjournalismus nicht unter Druck. Allerdings gebe es eine ökonomische Zeitungskrise. Ohne Geld und ohne Zeit könne kein guter Journalismus entstehen. Und überhaupt würden alle Berufsgruppen unter Misstrauen leiden, ob Ärzte, Anwälte oder Politiker, so Kaube: „Medienkritik und noch so ruppige Kommentare im Internet sollten kühler entgegen genommen werden.“
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Message macht Zeitung – Nachwuchsjournalisten bestehen die Feuertaufe
Um Punkt 0:10 Uhr am noch sehr jungen Samstagmorgen war es geschafft. Der nestbeschmutzer Nr. 2 war auf dem digitalen Weg zu Druckerei und Projektleiter Volker Lilienthal konnte Vollzug aus Hamburg-Lokstedt melden:
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Premiere auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche
Die Internationale Zeitschrift für Journalismus produziert 2015 erstmals zwei Ausgaben der nr-Tagungszeitung nestbeschmutzer. Die Artikel stammen von Studierenden des Instituts für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg.
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