Rechtsextremismus
Wegsehen, hinhören, reingehen – die Medien und der Rechtsextremismus

Die Morde des Neonazinetzwerks NSU blieben den Sicherheitsbehörden über Jahre verborgen – aber auch der Journalismus hat zu oft geschlafen und die Gefahr von Rechts unterschätzt.

Glatzköpfige Idioten, die man nicht ernstnehmen muss? Ein gefährlicher Irrtum, ein neuer Fall von „hilflosem Antifaschismus“. Die Aufdeckung der NSU-Mordserie, aber auch der rechtsextrem motivierte Massenmord von Anders Behring Breivik in Norwegen ist für Journalisten in ganz Europa Anlass, über die richtige Strategie der Thematisierung rechter Gewalt und Propaganda nachzudenken: wegsehen, hinhören, reingehen?

Masterstudierende der Uni Hamburg haben sich für Message Online aufgemacht und nachgefragt – in deutschen Redaktionen und bei Experten aus Medien und Kriminologie. Mit dabei: der Henri-Nannen-Preisträger René Wappler und der frühere „stern“-Reporter Gerhard Kromschröder, der sich mutig ins Nazimilieu wagte – das persönliche Risiko wohl kennend.

Alle Tagungsfotos: © Dominique Kreuzkam 2012

Die Multimedia-Beiträge dieser Website wurden von Master-Studierenden der Universität Hamburg  in einer Journalistischen Projektwerkstatt unter Leitung von Prof. Dr. Volker Lilienthal erstellt. Kontakt: volker.lilienthal@wiso.uni-hamburg.de.
© 2013 by Universität Hamburg und den Autorinnen und Autoren.

Rechtsextremismus

„Da stehen noch Recherchen an“ – Der NSU-Prozess in Protokollen

Manchmal werden große journalistische Leistungen von Leuten vollbracht, die sich selbst gar nicht als Journalisten bezeichnen. Die Initiative „NSU-watch: Aufklären und Einmischen“ ist so ein Fall. Dahinter steht ein Bündnis antifaschistischer Projekte und Einzelpersonen – keine Journalisten im eigentlichen Sinne also und dennoch erfüllen sie die ureigenste Aufgabe des Journalismus in einer Demokratie. Sie schaffen Transparenz im bedeutendsten Prozess der deutschen Gegenwart. Dafür wurden sie nun mit dem Otto Brenner Preis ausgezeichnet. Message Online hat zwei Mitglieder von NSU-watch getroffen.
von Astrid Hansen
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Journalistische Strategien

Nachgefragt: Wie gehen Medien mit dem Thema Rechtsextremismus um?

Zuerst das Massaker des Norwegers Anders Breivik, dann die Aufdeckung der NSU-Mordserie in Deutschland. Die Berichterstattung über Rechts ist in der Agenda der Medien weit nach oben gerückt. Im Interview mit Message Online sprechen Vertreter von NDR, Hamburger Abendblatt, stern.de, und taz-Nord über Herausforderungen in der Berichterstattung über Rechtsextremismus.
von Janette Höfer, Markus Beus und Chantal Gluding
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Kritik und Analyse – Das Message-Symposium

Investigative Recherche

Praktische Medienethik

„Man darf den Täter nicht heroisieren“

Lutz Tillmanns ist Geschäftsführer des Deutschen Presserates. Im Interview mit Message Online erklärt der Jurist, worauf Journalisten bei der Berichterstattung über politisch motivierte Gewalttaten achten sollten. Und was der Presserat tut, um einer unsachgemäßen Berichterstattung vorzubeugen. Gibt es auch in solchen Fragen ein gemeinsames europäisches Verständnis von ethischem Verhalten der Medien? Sehen und hören Sie die Antwort von Lutz Tillmanns.
von Janis Dietz, Chantal Gluding und Sinah Grotefels
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