Journalismus in Hochgeschwindigkeit (1. Juli 2021)

Allzeit bereit: Bild-Vize Ronzheimer hängt sogar während der Live-Übertragung am Smartphone. Foto: Screenshot Bild Live

Ob Ministerpräsidentenkonferenz oder Kanzlerkandidatenkür, immer wieder konnten Journalist:innen zuletzt minutiöse Protokolle vertraulicher Sitzungen veröffentlichen. Echtzeitjournalismus ist aber kein Wert an sich.

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Spiegel-Chef Klusmann: „Die Quote liegt bei 99 Prozent gefälscht“ (30. Mai 2019)

Die vom Spiegel eingesetzte sogenannte Aufklärungskommission versucht in ihrem Abschlussbericht zur Fälschungsaffäre Relotius aufzudecken, wie der Schwindler so lange unbemerkt Fälschungen für das Nachrichtenmagazin produzieren konnte. Schuld sei die abgekapselte Sonderstellung des Gesellschaftsressorts, eine versagende Dokumentation und der interne Druck, Journalistenpreise zu gewinnen. Zudem diagnostizieren die Ermittler eine mangelhafte Fehlerkultur im Haus und weisen der Reportage als Stilform eine besonders hohe Anfälligkeit für Täuschungen zu. Besonders irritierend: Für Spiegel-Stories wurden die zu einer vorgefertigten These passenden Protagonisten gecastet.

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„Steile Lernkurve“ (10. Juli 2018)

Jörg Schmitt, Koordinator Investigativ beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel, erklärt im Interview, warum das Magazin erst im vergangenen Jahr ein eigenes Investigativ-Team aufbaute, was grenzüberschreitende Recherche mit der Globalisierung zu tun hat und warum die Zeit der einsamen Wölfe im Recherche-Journalismus vorbei ist. Schmitt war zu Gast an der Universität Hamburg im Rechercheseminar von Message-Mitherausgeber Volker Lilienthal.

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Ringvorlesung "Lügenpresse"

Brinkbäumer: Prinzipien für einen wahrhaftigen Journalismus (1. August 2017)

Wie können Journalisten dem Vorwurf „Lügenpresse“ begegnen und Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit aus dem Weg räumen? „Spiegel“-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer antwortete am 10. Januar im Rahmen der Ringvorlesung zum Thema an der Universität Hamburg mit Prinzipien für einen wahrhaftigen Journalismus.

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Populismus

Gespräch unter Kollegen? (21. Juni 2017)

Die Alternative für Deutschland (AfD) und die meisten deutschen Journalisten haben kaum gemeinsame Nenner. Zwar zeigte die Diskussion zwischen AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland und ‚den Medien’ auf der netzwerk recherche Jahreskonferenz durchaus konstruktive Elemente – sie war aber insgesamt ein ideologisches Kräftemessen ohne wirklichen Ertrag.

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Verifikation

„Wir glauben erstmal gar nichts“ (13. Juni 2017)

Journalistisches Bildmaterial hat den Anspruch, Wirklichkeit möglichst unverzerrt darzustellen. Doch was, wenn Bilder gar nicht zeigen, was ist? Im Interview verrät Malte Zeller, der zum 1. Juli die Leitung der Spiegel-Bilddokumentation übernimmt, worauf es beim visuellen Fact-Checking ankommt.

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„Wer früher Leserbriefe beantwortete, galt als Weichei“ (3. Dezember 2015)

Hasskommentare, Shitstorms, persönliche Beleidigungen – Journalisten müssen heute eine gewisse Resistenz gegen Anfeindungen wütender Leser entwickeln. Stapelte sich früher Leserpost auf den Redaktionstischen, gelangt das Feedback heute über Kommentarspalten anonym und in Echtzeit zum Verfasser – und beeinflusst dort die Wahrnehmung anderer Rezipienten.

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Ukraine-Konflikt

Das Gute, das Böse und die Journalisten (8. April 2014)

Wenn deutsche Medien über Russland berichten, reduziert das ein ganzes Land auf Putin, und Kommentare lesen sich wie Standpauken für den Kreml. Eine Polemik gegen Moralkanoniere in den Redaktionen.

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